Mobile Informations- und Lernangebote können mit Hilfe "klassischer" und "neuer" Medienformate umgesetzt werden, z.B.:

  • Lehrbuch und Übungsheft
  • Karteikarte
  • Netcast (z.B. Podcast)
  • Film
  • andere, komplexe Multimedia-Angebote

 

Kombiniert können unterschiedliche Medienformate eine abwechslungsreiche Lehr-Lern-Umgebung zu Verfügung stellen.

Neben diesen Möglichkeiten gibt es auch oft Kritik bzw. Gründe gegen einen Einsatz von mobilen Endgeräten im Bildungsbereich.
Hier wären z.B. zu berücksichtigen (erweitert nach Döring/ Kleeberg 2006): 

  • didaktische Kritik (z.B. Medientechnik dominiert und verdrängt das sachfachliche Lernen, Lernplattformen und -programme sind unzureichend didaktisch aufbereitet und strukturiert)
  • finanzielle Gründe (hohe Anschaffungspreise, rasches Veralten der Technik)
  • soziale Kritik (z.B. Ausgrenzung von Gruppen, die das Gerät nicht besitzen)
  • personale Gründe (z.B. übermäßige Mediennutzung, jugendgefährdende Inhalte, Umgang mit persönlichen Informationen und Datenschutz)
  • schulpolitische Risiken (z.B. Kosten- und Zeitaufwand, Organisationswandel durch konstruktivistische Lehr-Lern-Umgebungen)
  • technische Gründe (z.B. technische Grundkenntnisse erforderlich)
  • sowie Umweltrisiken (z.B. Umweltbelastung durch die Gewinnung der Rohstoffe für die Geräteherstellung, Elektroschrott durch schnell veraltete Geräte, Strombedarf).

 


Datenschutz

Datenschutz

Durch die Nutzung von Ortungsdiensten sind auch die Positionen der NutzerInnen jederzeit bekannt und ebenso sein Verhalten bei der Nutzung der ihm angebotenen Informationen. Dieser Aspekt ist bei der Entwicklung und Nutzung mobiler Informations- und Lernangebote stets zu berücksichtigen. NutzerInnen sind daher entsprechend aufzuklären und die Datenschutzbestimmungen sollten stets eingehalten werden.
 

Verlust der Kommunikation

Verlust der Kommunikation?

Stellenweise werden Bedenken geäußert, dass die Mediennutzung die soziale Kommunikation verdrängt oder zu einer Technikdominanz und Entfremdung führt (Döring & Kleeberg 2006). Daher will eine geräteunterstützte Kommunikation vor diesem Hintergrund erst eingeübt sein. Eine gemeinsame Nutzung von mobilen Technologien kann außerdem auch Kooperationsanlässe bieten (z.B. Gruppenarbeiten mit "echter" Arbeitsteilung, gegenseitige Unterstützung bei der Nutzung der Medientechnik).

 

 

Mobiles Lernen soll daher nicht bewährte Methoden und Konzeptionen ersetzen, sondern eher eine methodische Ergänzung und Erweiterung darstellen (Huber 2010).

  • Ein(e) Nutzer(in) kann entweder alleine oder auch gemeinsam mit anderen NutzerInnen Informationen abrufen, bearbeiten und teilen.
  • Informationen können von Bildungsanbietern zur Verfügung gestellt oder von der Nutzerin / vom Nutzer selbst erarbeitet werden.
  • Mobiles Lernen kann zeitgleich oder zeitunabhängig an einem oder mehreren Orten sowie in realen oder virtuellen Räumen stattfinden.

Innerhalb dieser Dimensionen kann ein mobiles Informations- und Lernangebot vielfältig verortet werden.

Dimensionen mobilen Lernens
 
Individuelle Nutzung Sozialform

kooperative Nutzung
alle NutzerInnen an einem Ort realer Ort

NutzerInnen an verschiedenen Orten
Information lokal auf mobilem Endgerät virtueller Raum

Information über Netzwerk
gleiche Zeit (synchron) Zeit

unterschiedliche Zeit (asynchron)
Lernprozess von Person oder Programm gesteuert Direktivität

NutzerIn organisiert Lernprozess selbst
Wissen wird von NutzerInnen gleichberechtigt weitergegeben Symmetrie

Wissen wird von ExpertInnen zu den Lernenden weitergegeben

 

Dimensionen mobilen Lernens (verändert nach Schaal 2006)

 

Diese Antagonismen müssen sich jedoch nicht gegenseitig widersprechen und können im selben, mobilen Lernangebot gemeinsam auftreten.

Beispiele:

  • Informationen nach Bedarf erhalten: NutzerInnen verwenden vor Ort netzbasierte Dienste / Anwendungen wie kartenbasierte Ortungsdienste oder Online-Enzyklopädien und ähnliches. Damit dienen mobile Endgeräte beispielsweise als digitale Schulbücher, Nachschlagewerk oder Problemlösungshilfen.
  • Informationen erstellen und öffentlich teilen: NutzerInnen dokumentieren beispielsweise Vorträge, Veranstaltungen, eigene Entdeckungen und erstellen Inhalte in Weblogs, Wikis etc.
  • Zeitversetzte oder zeitgleiche Kooperation und Kommunikation in abgeschlossenen Gruppen oder Räumen: NutzerInnen arbeiten gemeinsam an einer Aufgaben- und Problemstellung, sie generieren Informationen und tauschen sie aus (z.B. Tablet-Klassenzimmer, Cloud-Anwendungen)
  • Erfassen und Auswerten von Umgebungsinformationen: NutzerInnen nehmen ortsbezogene Informationen auf und stellen sie anderen NutzernInnen zur Verfügung (z.B. Pflanzenkartierung in Schaal et al. 2012)
  • "Computer Based Training" als fest strukturierte mobile Lernanwendungen: NutzerInnen lernen mit vorgefertigten Lern- und Übungsprogrammen (z.B. Vokabel- und Grammatiktrainer, Simulationsprogramme)