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... ist eine wichtige Voraussetzung für Lernprozesse

... verbessert das Verstehen

... regt eine Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand an 

(vgl. Vogt, 2007, 9).

 

Das Interesse bzw. die Interessen der Zielgruppe sollten daher einen zentralen Platz in der Planung eines Lern- und Informationsangebotes einnehmen.


Aber was sind Interessen? Lassen sich diese erkennen, einfangen und überhaupt wecken? Im Umkehrschluss wäre somit auch von Nicht-Interesse und vielleicht sogar von Abneigung auszugehen?

 

Mit dem Zusammenhangsmodell von Upmeier zu Belzen und Vogt (2001) lässt sich Interesse von Indifferenz und Nicht-Interesse unterscheiden.

 Relationales Zusammenhangsmodell des Interessen- und Nicht-Interessenkonstruktes - Eigene Darstellung nach Upmeier zu Belzen & Vogt 2001, aus Krüger & Vogt 2007: 11


 

Das Zusammenhangsmodell soll nachfolgend an einem Beispiel erläutert werden.

Gehen wir zunächst von einem (potentiell) interessanten Gegenstand aus. Das wäre beispielsweise eine Biene, die ich gerade in der Natur beobachtet habe.

Biene

Neuerdings habe ich beim Spazierengehen eine Infotafel (ein Lernangebot!) entdeckt, die Interessantes über Wildbienen darstellte. Deshalb möchte ich jetzt herauszufinden, ob diese Biene eine Wildbiene sein könnte. Mein Interesse an dieser Biene, wird also zunächst durch eine didaktisch initiierte Aufmerksamkeit geweckt (catch).

 

Honigwaben

Um nun "bei der Sache zu bleiben", also um mich weiterhin mit dem Wissenskontext "Bienen" auseinander zu setzen (hold), müssen entsprechende Angebote vorhanden sein und meine Motivation (intrinsische und extrinsische) kommt ins Spiel. Diese sollte (z.b. durch ein mobiles Lernangebot) so gefördert werden, dass die erste gewonnene Aufmerksamkeit gehalten und weiter gefördert wird. Aus situationalem kann auf diese Weise individuelles Interesse werden.

 
  

Situationales Interesse ist ein situationsspezifisches und somit kontextabhängiges Interesse.

Individuelles Interesse
hingegen ist zeit- und situationsübergreifend und somit für das erfolgreiche Lernen entscheidend.



Das relationale Zusammenhangsmodell berücksichtigt außerdem die Erfüllung der sogenannten "basic needs". Diese gehen auf Aspekte der Selbstbestimmungstheorie der Motivation zurück, die im folgenden Schritt dargestellt wird.

Motivation

Ein mobiles und ortsbezogenes Lernangebot sollte dazu einladen, sich intensiv mit bestimmten Inhalten auseinanderzusetzen. Mit anderen Worten: du solltest dein Angebot motivierend gestalten!

Der Versuch Motivation zu definieren, führt zu einer umfangreichen Auseinandersetzung mit Einflussfaktoren, die Individuen zu einem bestimmten Verhalten bewegen. In der (sozial-)psychologischen Forschung lässt sich hierzu eine ganze Menge an Theorien und Ansätzen finden – Motivationstheorien sind ein beliebtes und breites Forschungsfeld.

Die folgenden Definitionen sind an Edelmann angelehnt und wurden vom qualimobil-Team für dich aufbereitet.

Motivation lässt sich in zwei Arten untergliedern: die intrinsische und die extrinsische Motivation.

Extrinsische Motivation

„Zur extrinsischen Motivation zählen die positive Verstärkung (Belohnung) und die negative Verstärkung (Zwang)“ (Edelmann s.31).

Intrinsische Motivation

Die intrinsische Motivation „kommt von innen“. Im Gegensatz zur extrinsischen wird die intrinsische Motivation nicht von externen Faktoren aufgesetzt. Intrinsische Motivation wird von der Neugier (kognitiv), dem Anreiz (emotional) und der Erfolgserwartung (Wahrscheinlichkeit) bestimmt.

"Damit sich letztendlich wirkungsvoll Interesse [...] entwickeln kann, müssen nach der Selbstbestimmungstheorie der Motivation drei grundlegende angeborene psychologische Grundbedürfnisse (basic needs) erfüllt sein, die für beide Motivationsformen gleichermaßen relevant sind" (Deci & Ryan 1993, zitiert aus Krüger & Vogt 2007: 16).

Möchtest du also dein Lernangebot erfolgreich gestalten, so solltest du bei der Konzeption darauf achten, die Erfüllung folgender Grundbedürfnisse zu ermöglichen:

  • Soziale Eingebundenheit (Zugehörigkeit zu einer Gruppe)
  • Autonomie (eigenes Handeln selbst bestimmen können)
  • Kompetenzerleben (den Anforderungen mit eigener Handlungsfähigkeit gerecht werden können)


Ein weiterer Aspekt der Motivation ist die Neugier,

Neugier

... wird dann geweckt wenn eine "Nichtübereinstimmung" zwischen neuem und altem Wissen besteht.
 

Beispiel schwarzer Schwan

Meine Neugier wäre groß, wenn ich auf dem See einen schwarzen Schwan sehen würde. Eine solche Neuheit oder Ungewissheit schaffen eine subjektive Unsicherheit. Ich habe nämlich bisher noch nie einen schwarzen Schwan gesehen und habe auch nicht erwartet jemals einen sehen zu können. Daraus resultiert das Bedürfnis diesen subjektiven Konflikt zu lösen. Die Neugier schafft somit den Anreiz sich zu erkundigen, ob es eine mir noch unbekannte Spezies eines schwarzen Schwans gibt.

Die intrinsische Motivation wird ebenso von der Erfolgserwartung geprägt. Gehe ich davon aus, dass der schwarze Schwan womöglich eine optische Täuschung war und ich somit auf Wikipedia nichts dazu finden werde, ist meine Motivation nach Information eher gering.

Schwarzer Schwan

 

Theoretische Annahmen zum mobilen Lernen findest Du im Modul Mobiles Lernen kennen.