... ist eine zentrale theoretische Grundannahme über Lernen. Nach Wasmann lässt sich hierzu folgendes festhalten:

  • Wissen kann nicht einfach passiv weitergereicht werden.
  • Lernen ist kein passives Geschehen.
  • Der Wissenserwerb ist ein individueller Aufbauprozess.
  • Jedes Individuum konstruiert für sich selbst die Vorstellung von der Wirklichkeit.

 (Gerstenmaier & Mandl 1995,2001, zitiert von Wasmann 2014: 38).

 

Der Konstruktivismus postuliert, dass Wissen aus Konstruktionsprozessen resultiert, welche kognitiv und sozial bedingt sind.

Die Kernidee dabei ist, dass sich jedes Individuum eine individuelle Repräsentation seiner Umwelt (er)schafft. Diese Repräsentationen müssen somit nicht einer Wirklichkeit entsprechen (sofern eine solche vorausgesetzt wird) und sind folglich ein Abbild d.h. eine Konstruktion der individuellen Wirklichkeit. 


Hier wird also klar, die Möglichkeit zum Wissenserwerb kann gegeben sein, muss aber vom Individuum aktiv genutzt werden.
 

Aristoteles

Die Konstruktion einer (runden) Erde - ein konstruktivistisches Beispiel

Aristoteles stieß seinen Zeitgenossen vor den Kopf, als er versuchte seine neuen Erkenntnisse einer kugelförmigen Erde salonfähig zu machen. Ohne eine wissenschaftliche Revolution, wäre unsere Erde womöglich noch eine Scheibe. Über die Zeit hinweg haben sich die Menschen - also die Lernenden - aktiv an der Erweiterung ihres eigenen Wissensbestands beteiligt und nach Erklärungen und Beweisen verlangt! Und so brachten unsere Vorfahren nicht nur die Erde ins rollen sondern eben den Prozess Wissenskonstruktion!