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Bedürfnisse, Bedarf und Nachfrage

Das qualimobil-team hat folgende Definitionen festgelegt. Sie gelten daher für diesen Kurs und sind an diesen Kontext gebunden (so findest du beispielsweise in der Wirtschaft womöglich andere Definitionen).

 

Jedes Individuum hat unterschiedliche Bedürfnisse, welche sich nach unterschiedlichen Dringlichkeiten unterscheiden lassen.

 

Somit sind Grundbedürfnisse, wie Essen und Trinken wesentlich dringlicher als das Bedürfnis nach Luxusgütern. Die subjektive Einschätzung der Dringlichkeit variiert dennoch von Individuum zu Individuum.

 

Der Bedarf ist ein vor allem in der Wirtschaft relevanter Aspekt. Um eines gleich vorweg zu nehmen: Bedarf besteht nicht, wenn irgendwo etwas fehlt, sondern setzt eine Nachfrage voraus und damit das Bedürfnis diese zu befriedigen.

 

Ein Bedarf ist somit das konkrete Verlangen nach beispielsweise materiellen Gütern, um spezifische Bedürfnisse zu befriedigen. Bei starkem Durst (Bedürfnis) besteht Verlangen nach Leitungswasser (Bedarf). Bedarf wird mit bestimmten Kapazitäten bzw. Möglichkeiten abgedeckt. In unserem Beispiel mit Kaufkraft (Wasserrechnung oder Restaurantrechnung).

 

Wenn der Entschluss getroffen wird, dem Bedarf nachzugehen, dann besteht Nachfrage. Nachfrage ist mindestens ein Teil von Bedarf und ist somit nicht von Bedarf und Bedürfnissen zu entkoppeln.

Da Bedarfe häufig von unterschiedlichen Stellen nur allgemein und mit unterschiedlichen Zielsetzungen vage formuliert werden, ist eine Konkretisierung der genaueren Nachfrage erforderlich.


Hier kommt die Bedarfsanalyse ins Spiel, die wir im nächsten Schritt genauer beleuchten.

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Wozu eine Bedarfsanalyse?

Bevor du deine Anwendung konzipierst und aufwendig umsetzt, solltest du im voraus klären, welchen Mehrwert die angedachte Anwendung einer konkreten Gruppe von Individuen tatsächlich bringt. Anders gefragt:
 

- Welche Lücke soll die geplante Anwendung schließen?

- Welche Nachfrage besteht?

 

Im Folgenden werden dir verschiedene Methoden der Bedarfsanalyse vorgestellt.

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Beobachtungen - Die Feldnotizen

Beobachtungen...

... sind flüchtig und sollten deshalb in Form von Feldnotizen festgehalten werden.

... kommen oft unerwartet! Manche Situationen bieten nicht unbedingt die Möglichkeit, alles in Ruhe feinsäuberlich aufzuschreiben - offensichtliches Beobachten könnte auch verdächtig wirken.

In welcher Form du Notizen nimmst, hängt ein wenig von deiner eigenen Arbeitsweise ab. Ob auf dem Tablet, auf einem Schreibblock oder auf einer Restaurantserviette - auf den Inhalt kommt es an!

Trotzdem solltest du deine Feldnotizen nicht vernachlässigen und sie spätestens am Schreibtisch sortieren und gut aufheben.

 

Kategorisierung

Um deine Notizen zu strukturieren, kannst Du dir bestimmte Kategorien überlegen, z.B. Menschen, Aktivitäten, Technik. Aber Vorsicht, je mehr du bereits im Vorfeld festlegst, umso mehr werden sich deine Beobachtungen daran orientieren. Du solltest Freiraum für Unerwartetetes lassen.

FeldbeobachterInnen sollten folgendes mitbringen:

  • Neugierde
  • Zeit und Geduld
  • Unvoreingenommenheit


FeldbeobachterInnen können folgendes mitnehmen
:

  • Stift und Papier
  • Kamera
  • Diktiergerät
  • ...
  • oder gleich ein Smartphone, das alles kann?
    Vom multimedialen Notizblock, Audio- und Video bis hin zu geokodierten Fotos. Du findest entsprechende Infos im Kurs "Technik I - Einführung".

 

ausrufezeichen 30x30Tipp!

Als Beobachter fällt man hier und da schon auf.
Du solltest dir daher eine kurze Erklärung zurecht legen, warum du hier bist und weshalb du soviel aufschreibst. So zum Beispiel: Ich entwickle ein Informationsangebot für die Besucher dieser Mühle. Heute sehe ich mich ein wenig um und lerne die Mühle selbst besser kennen.

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In der Wirtschaft sind ganze Firmen darauf spezialisiert, Bedarfsanalysen für große Unternehmen durchzuführen. Häufig fehlen aber die finanziellen Kapazitäten, um derartige Analysen z.B. durch eine Fremdvergabe durchführen zu lassen.

Das für eine Bedarfsanalyse notwendige Know-How ist in der Regel ebenfalls nicht vorhanden. Dennoch lässt sich auch mit wenigen Mitteln eine Bedarfsanalyse realisieren, wie dir im Folgenden gezeigt wird. Dabei unterscheiden wir drei wichtige Methoden, die du dir einfach aneignen kannst. Außerdem lassen sie sich effektiv umsetzen. 

 

Beobachten, Interviews führen und Spuren sammeln

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Nachfragen - Das Interview

Auch ohne die Obhut einer Firma kannst Du eigenständig Interviews durchführen. Meist sind wir Menschen doch begeistert etwas erzählen zu dürfen! Nutze dieses Potential, um vor Ort nachzufragen.

 

In der Sozialforschung lassen sich folgende Formen des Interviews finden: 

  • Fokussiertes Interview
  • Halbstandardisiertes Interview
  • Problemzentriertes Interview
  • Experten-Interview
  • Ethnographisches Interview

 

Entscheidend dabei ist das Ziel bzw. der Zweck des Interviews. Bei der Konzeption deiner Anwendung, kann das problemzentrierte Interview wahrscheinlich den größten Nutzen bringen. Beispielfragen eines problemzentrierten Interview sind: 

  • Was wissen Sie über Biodiversität?
  • Sind Sie am Thema Nachhaltige Entwicklung interessiert und wie informieren Sie sich darüber?
  • Wie nachhaltig ist Ihr Alltag?
  • Welche Unterstützung würden Sie sich wünschen, um bewusster und nachhaltig zu leben?

 

Das Interview soll für dich ein Mittel sein, um dein Verständnis für die Lage vor Ort zu vertiefen.

 

Überlege dir deshalb im Voraus, wie du dein Interview führen möchtest:

  • Findet das Gespräch "auf offener Straße" statt oder möchtest du deinen Interviewpartner zum offiziellen Gespräch einladen?
  • Möchtest du das Gespräch aufnehmen oder sind Feldnotizen ausreichend?
  • Wie offen soll dein Interview sein? Hast du spezifische Fragen oder soll dein Interviewpartner "einfach erzählen"?
  • Wie kommst Du an deine InterviewpartnerInnen heran?

 

ausrufezeichen 30x30 TIPP!

Eine einfache Variante des Interviews ist der Fragebogen. Du kannst im Vorfeld Fragenbögen konzipieren und ausdrucken, um sie vor Ort zu verteilen. Vielleicht machst du sogar eine Online-Befragung (zum Beispiel mit limesurvey). So oder so solltest du dich mit Fragen des Datenschutzs auseinandersetzen und deine InterviewpartnerInnen im Vorfeld immer um Erlaubnis bitten.